Drinking beer since zweitausendvier

02.11.2014

BraufactuM The Brale



Die Radeberger Gruppe hat als größte Brauereigruppe Deutschlands eine sehr breite Produktpalette. Da ist es nicht verwunderlich, dass man sich nun auch im Segment der Craft-Biere herumtreibt. Das tut man mit der Marke BraufactuM, deren eigengebrautes Bier ich zum ersten Mal getestet habe.
Hierbei hat man sich den Werbeslogan "Das Craft Bier" ausgesucht. Dies scheint nur bedingt passend, aufgrund der Tatsache, dass es sich nicht um ein kleines unabhängiges Start-Up handelt, sondern eine finanziell gut gestützte Marke in einem großen Braukonzern. 
Kann das Endprodukt dennoch durch Verwendung hochwertiger Zutaten und besondere Braukunst überzeugen? 

Das Äußere der Flasche ist nett gestaltet, mit vielen Beschreibungen. Hier sind die Etiketten aller Sorten sehr ähnlich gestaltet, um den Wiedererkennungswert zu sichern. Ich finde es etwas zu durchgestyled, auch auf der Webseite von BraufactuM entsteht dieser Eindruck. Man bemüht sich, den Eindruck von einem Premium-Produkt zu vermitteln, was meiner Meinung nach nicht nötig ist, wenn man einfach ein gutes Bier braut (siehe Augustiner, Rothaus).
Im Glas ist das Brale dunkelrotbraun mit einer beigen, feinporigen Schaumkrone, die sich mittelmäßig lang hält.

Der Geruch ist zu Beginn stark fruchtig-hopfig. Der Duft ist sehr intensiv und süßlich citrusartig. Sehr vielversprechend, riecht einfach nur lecker.
Später stellt man beim Geruch auch eine angenehme Malznote fest, die sich auch im Geschmack wiederfindet:

Der hopfige Eindruck setzt sich im Antrunk fort, starkes Citrusaroma und entsprechende Säure machen einen lebhaften, spritzigen Eindruck. Der dichte, fruchtige Hopfen scheint auch ein wenig nach Pfirsich zu schmecken. Doch es ist zum Glück kein süßes, leichtes Sommerbier. Im Mittelteil ist kräftiges Malz vorhanden, was sich in den trockenen und angenehm bitteren Abgang zieht. Auch das Malz wirkt sehr ausgewogen und stört nicht mit übertriebener Rauchigkeit oder Süße. Dabei ist eine geringe Kohlensäure, die eher nebensächlich ist, aber auch nicht stört.
Der Nachgeschmack ist enorm trocken, was vielleicht nicht jedem gefällt.


Die Komponenten sind sehr lecker und sehr ausgewogen. Der frische Hopfen geht perfekt ins Malz über, dazwischen viele viele Feinheiten die sich herauszuschmecken lohnen. Meine Flasche war schnell leer und der Wunsch nach mehr drängt sich fast auf.


Chris meint"Ich bin wirklich beeindruckt, wie rund das Ding is..."

Das Gegenteil von einem einseitigen Bier, das sich nur auf Hopfen oder, wie viele Dunkelbiere, auf kräftiges Malz stützt. Sehr vielschichtig, ein Bier zum genießen. Vorläufig das erste Bier auf diesem Blog mit Bestnote. Super!






Wo gefunden: Hat Chris im Supermarkt in Aachen entdeckt. Ansonsten online zu beziehen.

Teuer??: Mit 2,50€ für eine kleine Flasche eher teuer. Zwar ist der Preis der Qualität angemessen, könnte aber, da das Bier nicht importiert werden muss, niedriger sein.

Nochmal?: Wenn ich es irgendwo sehe, nehme ich es definitiv mit!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen